Eigene Anmerkungen zur Poetologie der Lyrik

   

Was können und wollen Gedichte - Vermutungen und Anderes

R. Schmitz-Scherzer

Die Poesie in allen Zungen
Ist dem Geweihten eine Sprache nur,
die Sprache, die im Paradies erklungen,
eh sie verwildert auf der weiten Flur.
Doch wo sie nun auch sei hervorgedrungen,
von ihrem Ursprung trägt sie noch die Spur;
und ob sie dumpf im Wüstenglutwind stöhne,
es sind auch hier des Paradieses Töne.

(aus Rückert: “ Ermutigung zur Übersetzung der Hamasa “ )

 

Gedichte bergen - wie jede Gattung der Literatur - Aussagen über Gefühle, Stimmungen, Atmosphären, Erlebnisweisen und Erkenntnisse. Gedichte erzählen auch Geschichten - sagt das Nachschlagewerk. Dabei - sagt es weiter - bedienen sich Gedichte verschiedener Metri und weiterer Stilmittel wie z. B. Reim, Takt, Vers, Rhythmus und Strophe. Die jeweilige Art der Architektur eines Gedichtes aus Zeilen und Worten, aus dem Klang und der Melodie der Worte und Wortfolgen sowie aus deren Mehr- oder Vieldeutigkeiten ist ein weiteres wesentliches und oft ungenügend berücksichtigtes Konstruktionsmerkmal neben deren Platz im Gebäude des gesamten Gedichtes.

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